Vorbehalte

Männer und Beratung

Was mit mir ist? Nichts, mir geht’s gut!

Laut Statistiken sind etwa zwei Drittel der Ratsuchenden in psychosozialen Beratungsstellen oder therapeutischen Praxen weiblichen Geschlechts. Wie kommt es, dass Männer sich so selten Unterstützung und Hilfe in Krisen oder bei psychischen Problemen suchen? Eine Antwort dürfte in der weiterhin vorherrschenden Männlichkeitsideologie zu finden sein. Nach dieser Ideologie, die sich bildhaft an der Figur des „lonesome cowboy“ orientiert, gelten die folgenden Gesetze:

§1: Ein Mann hat keine Probleme.

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§2: Wenn ein Mann doch Probleme hat, löst er sie alleine.

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§3: Wenn §2 nicht erfüllbar ist, tritt automatisch wieder §1 in Kraft.

Diese Paragraphen gelten insbesondere für den Bereich der Gefühle, in dem Männer sich immer noch sehr unwohl und Frauen gegenüber unterlegen fühlen. Männer werden noch immer darauf getrimmt, stets Herr der Lage zu sein, alles unter Kontrolle zu behalten. Sie dürfen Gefühlen, die als nicht kontrollierbar erlebt werden, keinen Raum geben – erst recht nicht „schwachen“ Gefühlen wie Hilflosigkeit, Angst, Trauer oder Schwäche. Die Spannbreite unterschiedlicher, nuancierter Gefühle wird nur in zwei Mustern erlebbar: Ärger/Wut einerseits oder aber eine nicht näher benennbare innere Spannung und nervöse Unruhe.

Solange es eben geht, versuchen Männer sich selbst zu „therapieren“: mit Alkohol, Fernsehen, Sport bis zum Umfallen. Weitere Problemlösungsversuche sind die Flucht in die Arbeit – eine Bewältigungsstrategie, die gesellschaftlich hoch angesehen ist – sowie das gewalttätige Ausagieren innerer Konflikte gegenüber Frauen, Kindern und schwächeren Männern.

Ich weiß nicht so recht, ob das was für mich ist!

Den bei vielen Männern also weiterhin anzutreffenden Vorbehalten gegenüber Beratung und Psychotherapie steht eine immer stärker werdende gesellschaftliche Akzeptanz psychotherapeutischer Hilfsangebote entgegen. Dieser Gegensatz resultiert bei vielen Männern in einer Einstellung grundsätzlicher Befürwortung von Therapie bei gleichzeitiger Ablehnung hinsichtlich der eigenen Person. Eine Männerberatungsstelle wird dann wahlweise wahrgenommen als Zufluchtsort für Männer mit einer massiven psychischen Erkrankung, einer Gewaltproblematik oder aber sexuellen Konflikten – auf jeden Fall aber als Ort für andere Männer.

Sicherlich ist die therapeutische Arbeit mit Gewalttätern ein wesentlicher Bestandteil unseres Aufgabengebiets – nicht zuletzt deshalb, weil gerade diese Männer in anderen Beratungsstellen oder bei niedergelassenen KollegInnen oft schwer Anschluss finden (mehr dazu unter Hilfe bei Häuslicher Gewalt sowie Hilfe bei Sexualisierter Gewalt). Und dass sexuelle Konflikte Kern oder zumindest Teil des Beratungsanliegens vieler Männer sind, ist angesichts der weiten Verbreitung sexueller Probleme in der Gesamtbevölkerung wenig verwunderlich. Diese Tatsachen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die man-o-mann männerberatung seit ihrer Gründung vor gut drei Jahrzehnten stets Anlaufstelle für alle Männer war und auch in Zukunft sein wird.

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