Weil es aufhören muss …

Hilfe bei Häuslicher Gewalt

Sie können sich an uns wenden, wenn Sie Täter oder aber Opfer Häuslicher Gewalt (oder auch beides) geworden sind. Männer, die ausschließlich Opfer Häuslicher Gewalt geworden sind, lesen am besten weiter unter Hilfetelefon Gewalt an Männern oder Männerschutzeinrichtung.

Ein weiterer Hinweis noch: Seit Beginn des Jahres 2022 haben wir die Arbeit mit Männern, die ein Sexualdelikt begangen haben, eingestellt. Ein Schreiben des Vorstands zu dieser Entscheidung finden Sie hier: man-o-mann – Ausstieg Arbeit mit Sexualstraftätern – Jan 2022. Andere Anlaufstellen innerhalb Nordrhein-Westfalens finden Sie hier: NRW-Anlaufstellen ambulante Therapie. Männer, die Opfer Sexualisierter Gewalt geworden sind, lesen ebenfalls am besten weiter unter Hilfetelefon Gewalt an Männern.

Vorgehen nach einer Gewalttat gegenüber der (Ex-)Partnerin

Wenn Sie in irgendeiner Form gegenüber Ihrer (Ex-)Partnerin gewalttätig waren, zögern Sie bitte nicht, uns umgehend zu kontaktieren! Wir werden versuchen, Ihnen schnellstmöglich einen Einzelgesprächstermin anzubieten, bei dem Sie erst einmal alles in Ruhe erzählen können und dann über unser Hilfsangebot umfangreich informiert werden.

Sollten Sie bereits eine Weisung oder Auflage zur Therapie bekommen haben, klären Sie bitte die genauen Bedingungen: ob ambulante oder stationäre Therapie, ob die Anzahl der Sitzungen und der zeitliche Rahmen, in dem die Therapie erfolgen soll, festgelegt wurden oder wer über das Ende einer Therapie entscheiden soll. Wem soll eventuell eine Therapiebescheinigung vorgelegt werden? Gibt es Vorgaben bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung der Arbeit?

Wenn Sie nach einer Gewalttat zu uns kommen, sind Sie möglicherweise – und durchaus verständlicherweise – misstrauisch. Vielleicht gehen Sie davon aus, dass Sie auch in der Therapie unter der Kontrolle von Polizei oder Jugendamt sind und das Ganze nur eine andere Form der Bestrafung ist. Oder aber, dass Sie die Therapie nicht brauchen (zumindest nicht mehr als Ihre Partnerin). Unter solchen Umständen ist es schwer, eine tragfähige Arbeitsatmosphäre in der Therapie herzustellen.

Sie können sich aber auch dazu entscheiden, sich über die Bedingungen unseres Programms zu erkundigen oder sich damit zu beschäftigen, was Beratung eigentlich ist. Sie können die Zeit und Energie für sich nutzen und ausprobieren, ob Sie mit Ihren Gesprächspartnern nicht doch gemeinsam an Ihren Themen arbeiten können. Vielleicht hilft es Ihnen doch? Die Erfahrung zeigt uns, dass Sie nach einer gewissen Zahl von regelmäßig stattfindenden Terminen in aller Regel merken, dass Ihnen diese gemeinsame Arbeit hilft.

Näheres zum Beratungsprojekt “Häusliche Gewalt”

Wenn Sie nähere Informationen zu unserer Projektarbeit im Bereich “Häusliche Gewalt” suchen, klicken Sie bitte den nächsten Abschnitt an!

Zahlen & Fakten

Da es schon immer sehr viele Anfragen im Themengebiet „Häusliche Gewalt“ gab – auch von anderen Institutionen wie Jugendämtern, frauenspezifischen Einrichtungen, Justizvollzugsanstalten, Bewährungshilfe, Beratungsstellen und niedergelassenen Psychotherapeuten/Ärzten –, ist die Arbeit mit diesem Klientel traditionell ein Bestandteil unseres Gesamtwirkungsfeldes.

Bereits seit 1999 sind wir an einem Runden Tisch beteiligt, der ein an Bielefelder Möglichkeiten orientiertes Interventionsprojekt etabliert hat. Die man-o-mann männerberatung hat innerhalb dieser Kooperation 2002 ein Konzept entwickelt, welches die Grundlage der Arbeit mit den gewalttätigen Männern ist: www.detlef-vetter.de/antigewalt.pdf.

Dennoch war die Arbeit im Tätigkeitsfeld „Häusliche Gewalt“ lange Zeit nicht so effektiv, wie sie hätte sein können, da uns das völlige Fehlen einer einzelfallübergreifenden Finanzierung in vielen Fällen nicht einmal eine beraterische Einzelbegleitung der anfragenden Männer erlaubte, auf keinen Fall aber die Institutionalisierung einer Gruppenarbeit mit betroffenen Männern sowie die notwendige Vernetzungs-, Konzept- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Verhältnis von Anfragen (von Seiten einzelner Männer oder aber der sie betreuenden Institutionen) zu tatsächlich stattfindenden Beratungssequenzen lag daher bis ins Jahr 2011 hinein bei 10:1 oder noch negativer.

Daher freuen wir uns sehr, dass uns zunächst (von Ende 2011 bis Ende 2019) das Justizministerium und derzeit das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen Fördergelder für die Arbeit mit Männern, die gegenüber der (Ex-)Partnerin gewalttätig waren, zuweist. Mithilfe dieser Fördermittel können wir jährlich etwa 100 Männern, die in der Partnerschaft gewalttätig agiert haben, ein klar strukturiertes Behandlungsangebot machen.

Inhalte

Inhaltlich ist es das oberste Ziel unseres Anti-Gewalt-Programms, die Männer zu befähigen, Beziehungskonflikte gewaltfrei zu lösen und Krisen in der Beziehung gewaltfrei zu bewältigen. Dieses Ziel ist über die Arbeit auf verschiedenen Ebenen zu erreichen und zu festigen. Der Verzicht auf Gewalt setzt eine verbesserte Selbstwahrnehmung und -kontrolle voraus. Die Einsicht, das eigene Verhalten steuern zu können, ermöglicht erst eine Verantwortungsübernahme für die Tat(en). In diesen Bereich gehört die kleinschrittige Aufarbeitung von gewalttätig eskalierenden Situationen, damit der Mann solche kritischen Situationen und mögliche Verhaltensalternativen besser erkennen kann. Ebenso soll seine Wahrnehmung von Stressfaktoren und Alarmzeichen geschult werden – hierzu gehören insbesondere körperliche Zeichen (z.B. Herzschlagerhöhung, Luft-Anhalten, aber auch Fäuste-Ballen oder Schreien) oder aber Gedanken, die eine Gewalttat vorbereiten (z.B. „Was denkt sie denn, wen sie vor sich hat …“).

Im Bereich der Verbesserung der Selbstwahrnehmung steht eine differenzierte Wahrnehmung der eigenen Gefühle und deren adäquatere Mitteilung im Vordergrund. Die Teilnehmer lernen weiterhin auf dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte zu verstehen, welche Situationen sie grundsätzlich als so selbstwertbedrohend einschätzen, dass ihnen der Einsatz von Gewalt bisher gerechtfertigt erschien. Beim Training sozialer Fertigkeiten üben die Männer, eigene Bedürfnisse und Wünsche in der Beziehung wahrzunehmen und gewaltfrei zu verhandeln. Ebenso lernen die Teilnehmer, bei Abwertungen und Kränkungen, die sie durch ihre Partnerin erfahren, diese adäquat zu konfrontieren und dabei die eigenen und die Grenzen des Gegenübers zu wahren. Da die Defizite der Teilnehmer in den einzelnen Bereichen unterschiedlich sind, wird der jeweilige Therapieprozess und der Grad der Zielerreichung natürlich von Mann zu Mann differieren.

KONTAKT

man-o-mann
männerberatung
im VSGB e.V.
Teutoburger Str. 106
33607 Bielefeld

Telefonische Sprechzeiten:
Mo und Mi: 10-12 Uhr
Di: 15-17 Uhr
Do: 16-18 Uhr

fon: 0521. 68676

Kontaktdaten der Männerschutzeinrichtung Bielefeld

mail:
kontakt@man-o-mann.de

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