
Infos zu unserer Historie
Geschichte der Beratungsstelle
Gründung von man-o-mann
Die Anfangsjahre
Mit einer großen Informationskampagne wurde zunächst das (sehr erfolgreiche) Projekt der „anonymen Telefonberatung“ in der Öffentlichkeit bekannt gemacht: Plakate, Poster, Aufkleber und Bierdeckel zeigten einen telefonierenden Mann vor einem schwarz und weiß gehaltenen Hintergrund, dazu die Frage: “Mann, hast Du eine Schattenseite?” Über die Jahre haben enorm viele Männer auf diesem Wege Beratung und Informationen abgerufen, die sie sich erklärtermaßen sonst niemals geholt hätten; viele haben so auch einen direkten Zugang zu einer längerfristigen Therapie erhalten.
Spezialisierungen
Ende der 90er Jahre führten die zunehmenden Anfragen von Fachkolleginnen und -kollegen nach Therapie, Beratung oder Präventionsarbeit mit Jungen zur Entwicklung eines Jungenarbeits-Konzept, aus der das Angebot von man-o-mann jungenarbeit hervorging. 6 Jahre lang konnten wir in diesem Bereich erfolgreiche Jungenarbeit leisten und Vernetzungsstrukturen aufbauen, bis uns die plötzliche Streichung sämtlicher Zuschüsse für diese Arbeit zwang, unser Jungenarbeitsangebot komplett einzustellen. Auch die fast zeitgleich begonnene therapeutische Arbeit mit Sexualstraftätern fiel – allerdings erst nach insgesamt 23 Jahren überaus engagierten Wirkens durch unseren 2025 verstorbenen langjährigen Mitarbeiter Uwe Lohse-Bliefernicht – strukturellen und finanziellen Schwierigkeiten zum Opfer.
Hingegen erhält die man-o-mann männerberatung mittlerweile seit dem Jahr 2011 eine Förderung des Landes NRW für die Arbeit mit Tätern von Partnerschaftsgewalt. Bis zu 100 Männer jährlich erhalten dadurch umfassende Hilfe, ihre Gewalttätigkeit zu beenden, im Einzel- und in der Regel zusätzlich im Gruppensetting. Zudem werden in diesem Arbeitsfeld intensive Kontakte zu Staatsanwaltschaften, zu Richtern und Richterinnen, Justizvollzugsanstalten, der Bewährungshilfe, dem Jugendamt und diversen anderen Institutionen unterhalten.
Im Jahr 2020 dann ist das Angebotsspektrum der man-o-mann männerberatung um den Bereich der beraterischen Arbeit mir gewaltbetroffenen Männern erweitert worden: Zunächst wurde – erneut landesfinanziert und in Kooperation mit einem Träger aus Bayern – das „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ begründet, zwei Jahre später dann eine Männerschutzeinrichtung mit insgesamt vier Plätzen eröffnet.
Aktuell liegt ein wesentlicher Fokus darauf, das bestehende Fort- und Weiterbildungsangebot im Themengebiet „Männlichkeit“ auszubauen. Darüber hinaus können hoffentlich schon bald in diesen Text noch weitere Schwerpunkt-Angebote aufgenommen werden, insbesondere im Bereich der präventiven Arbeit (beraterische und gendersensible Arbeit mit Jungen, Gruppenprogramm mit gewalttätigen Vätern etc.).
Kurzer Dank
Wir haben glücklicherweise seit dem Start der man-o-mann männerberatung stets motivierte (Fach-)Männer gefunden, die unsere Arbeit aufrechterhalten und unsere Angebote erweitern. Die Resonanz, die wir mit unserer Arbeit bei hilfesuchenden Männern ebenso wie bei Fachkollegen und -kolleginnen finden, stimmt uns immer wieder froh, und wir hoffen, dass wir diese Arbeit noch lange werden fortführen und ausbauen können.
Daher an dieser Stelle einmal ein großes Danke an alle, die uns in den vergangenen 35 Jahren getragen, vorangebracht, unterstützt, gefördert oder einfach wohlwollend begleitet haben.